Murr/digital – Am vergangenen Mittwoch (9. Dezember) war die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion digital zu Gast bei Tayfun Tok.
Der Grüne Landtagskandidat im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen, Tayfun Tok, begrüßte die rund 20 Teilnehmer. „Was aktuell an den Schulen geleistet wird ist wirklich stark. Für die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern ist die Situation schwierig. Ziel der Politik ist es unseren Kindern einen möglichst normalen Schulalltag zu ermöglichen“, so Tok.
„Es gibt nicht „die“ Schule in der Corona-Zeit, da es im Land große Unterschiede gibt. Die Konzepte haben sich in kürzester Zeit an den Schulen massiv weiterentwickelt. Wir Grüne haben hier ausreichende Unterstützung des Kultusministeriums leider stark vermisst“, so die Landtagsabgeordnete. In den Sommermonaten sei leider viel Zeit verschenkt geworden. „Wir wollten bereits am Ende der Sommerferien einen Runden Tisch mit Schüler- und Elternbeiräten. Dort hätten Konzepte wie der hybride Unterricht besprochen werden können“, erklärte Boser. Als Erfolg wertet sie die vor kurzem freigegebenen Mittel für Kommunen. Damit können Luftfilter und CO2-Sensoren beschafft werden.
Markus Nutz, Schulleiter der Waldschule Bissingen gab einen Überblick über die Situation vor Ort: „Soziales Lernen spielt sich vor allem von Angesicht zu Angesicht statt. Die Mimik fehlt natürlich bei der digitalen Lehre.“ An der Waldschule gibt es aktuelle keine positiven Corona-Fälle und er möchte auch bei der Digitalisierung an den Schulen nicht Schwarzmalen. „Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen und die Gelder sind noch nicht komplett an der Schule angekommen“, so Nutz.
Auch Eltern und Schüler diskutierten mit und berichteten von ihren Erfahrungen. Die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende des Ellentalgymnasiums in Bietigheim, Susanne Jawneh, berichtete über oftmals fehlende Motivation im digitalen Unterricht. Maja Wahl, Schülerin am Friedrich-Schiller-Gymnasium Marbach gab ebenfalls ihre Eindrücke wieder. „Ich verstehe nicht, warum der Sportunterricht unter solchen Bedingungen stattfinden muss“, so Wahl. Auch die überfüllten Schulbusse seien „katastrophal“. „Bei den Schulbussen muss der Landkreis aktiv werden. Das Land fördert 80 Prozent der zusätzlichen Kosten“, gab Boser zur Antwort.
„Im Lockdown merkt man natürlich die soziale Schere. Viele Eltern haben oft nicht die Möglichkeit, ihren Kindern zu helfen. Gerade deswegen müssen alle Kinder an unseren Schulen die gleichen Chancen haben. Unabhängig von der Corona-Krise“, so Tok zum Abschluss.