Die grüne Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Ludwigsburg Dr. Sandra Detzer und der Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Bietigheim-Bissingen Tayfun Tok besuchten am vergangen Mittwoch (05. Oktober) die Produktionsstätte der Bietigheimer Bäckerei Stöckle. Anlass des Besuchs war ein Brandbrief der Inhaberfamilie Mahl, welche darin auf die Situation ihres Handwerks in der aktuellen Energiekrise aufmerksam macht.
Während einer Führung durch den Betrieb erläuterten der Inhaber Steffen Mahl, Geschäftsführerin Martina Mahl und der Verkaufsleiter Sascha Munoz die Herausforderungen. Der Gewinn, welcher am Brötchen verdient ist, wurde in den letzten Wochen von den Energiekosten aufgefressen. Besonders hart treffen die Bäckerei Stromkosten, welche aufgrund der Orientierung am Börsenpreis bis um das Achtfache gestiegen sind. Ebenso schlagen gestiegene Materialkosten zu Buche. Preiserhöhungen müssen an den Verbraucher weitergegeben werden, um den Betrieb in schwarzen Zahlen zu halten.
Detzer erläutert die Auswirkungen des Abwehrschirms auf die Handwerksbetriebe: „Nach den Empfehlungen der Gas-Kommission steht einer schnellen Umsetzung des Abwehrschirms für die Handwerksbetriebe nichts mehr im Wege.“
Der nun von der Bundesregierung beschlossene Abwehrschirm wird von Bäckermeister Mahl begrüßt: „Der Deckel für die Strom- und Gaskosten sorgt ganz konkret für Planungssicherheit.“ Bereits getroffene Sparmaßnahmen wie eine Optimierung bei der Auslastung der Öfen wolle man beibehalten. Ebenso stellt sich die Frage, ob in einer Bäckerei kurz vor Ladenschluss wirklich noch alle Backwaren aus dem Sortiment verfügbar sein müssen.
Die Bietigheimer Traditionsbäckerei, welche bereits ihren siebzigsten Geburtstag feierte, schaut zuversichtlich in die Zukunft. Besonders stolz ist Mahl auf die Leistungen der 14 Auszubildenden im Betrieb. „Die Betriebe in der Region zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen und weitsichtig agieren. Gerade das Handwerk bietet jungen Menschen Perspektiven in Berufen, bei denen Anpacken und Weiterdenken gefragt ist“, so Tok, der Jugendliche ermutigen möchte, sich eine duale Ausbildung zuzutrauen.