Mit einem Besuch des Prädikats-Weingutes Graf Adelmann setzte der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Bietigheim-Bissingen, Tayfun Tok, seine Sommertour durch seinen Wahlkreis fort. „Weinbau ist gerade für unsere Region landschafts- und stilprägend. Deswegen ist der Austausch mit den Erzeugern wichtig“, so Tok.
Der Austausch fand vergangenen Donnerstag (8. Juli) in den repräsentativen Räumen der Burg Schaubeck mit Besitzer Felix Graf Adelmann statt. Im Angesicht des historischen Erbes der Grafen, war ein wesentliches Thema die Tradition des Weingutes und die veränderten Bedingungen in der Vermarktung der Weine. „Wir haben über 700 Jahre Weinbauerfahrung auf Burg Schaubeck, aber natürlich passen wir uns den gesellschaftlichen Veränderungen an“, so der Graf bei der Begrüßung. Seit 2016 wird das Weingut biologisch bewirtschaftet. Gerade in der Umstellung und den sich immer weiter verändernden klimatischen Verhältnissen sieht Graf Adelmann aktuell die großen Herausforderungen. Durch hohe Niederschläge in diesem Jahr sind viele zusätzliche Arbeitseinsätze nötig, um die Weinberge gesund zu erhalten. Außerdem berichtete er, wie er das Weingut von seinem Vater übernommen und nach seinen Vorstellungen weiterentwickelt hat. Dabei spielt trotz vieler neuer Ideen das verpflichtende Erbe von Weingut und Burg eine wesentliche Rolle: „Wein ist für uns Kulturgut und kein Industrieprodukt.“
„Am Beispiel des Grafen sieht man die spannende Aufgabe, Tradition fortzuführen und gleichzeitig neue und wirtschaftliche sinnvolle Wege der Weinvermarktung zu gehen“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsfraktion.
Im Anschluss besuchte Tok die Marbacher Weingärtner. Matthias Hammer der Vorstandsvorsitzende der Weingärtner und zudem begeisterter Landwirt, berichtete, wie sich die Wahrnehmung der Verbraucher verschoben hat. Regional erzeugte Lebensmittel sind gewollt, jedoch hat die Akzeptanz der Bürger gegenüber den Erzeugern stark abgenommen. Niedrige Preise bei maximaler Qualität zu erzeugen ist mit einem guten Auskommen schwer zu kombinieren und bietet so keinen Anreiz zur Hofübernahme.
Tok merkte an: „Die Attraktivität der landwirtschaftlichen Berufe muss auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Gerade die Vermarktung von biologischen und regionalen Produkten gilt es voranzubringen. Deswegen braucht es einen neuen Gesellschaftsvertrag zwischen unseren Landwirten, uns als Verbrauchern, dem Naturschutz und dem Handel. Wir haben hier in der Region erstklassige Qualität und erzeugen nachhaltige Produkte.“
Während der Sommertour besucht Tok verschiedene Stationen. „Mich interessieren die Gedanken und Ideen der Menschen in meinem Wahlkreis und ich möchte meine Tour nutzen, diese einzufangen und Kontakte aufzubauen,“ so Tayfun Tok.