Am vergangenen Freitag (12. November) war die Staatssekretärin im Verkehrsministerium von Baden-Württemberg, Elke Zimmer MdL (GRÜNE), zu Gast in Freiberg am Neckar. Dabei folgte sie der Einladung von Stadtverwaltung und dem GRÜNEN-Landtagsabgeordneten Tayfun Tok. Beim Rundgang sollten einige besonders neuralgische Punkte des Neckartalradwegs im Fokus stehen.
„Die Stadt Freiberg am Neckar hat schon sehr viel für den Fahrradverkehr getan, unter anderem mit der Einrichtung der landesweit ersten Fahrradzone. Das Land möchte die Stadt auch weiterhin bei Maßnahmen für mehr Radverkehr unterstützen“, betonte Staatssekretärin Zimmer.
„Um den Menschen ein Umsteigen aufs Rad zu ermöglichen, brauchen wir sichere Radwege“, erklärte Tok zu Beginn. Auch betont der Landtagabgeordnete, dass es für den konkreten Fortschritt unabdingbar ist, dass die Entscheidungsträger sich die Situationen vor Ort anschauen. Dabei ist der Freiberger Gemeinderat durchaus bereit, neue Wege in Sachen Radverkehr zu gehen. So war die Talstraße etwa bereits probeweise als Fahrradstraße ausgewiesen. Der Versuch erbrachte allerdings nicht die erhoffte Wirkung bei der Verkehrssicherheit. „Wir sind uns bewusst, dass dies die chaotischste Stelle auf dem gesamten Neckartalradweg ist“, stellt eine Gemeinderätin fest.
Daher möchten die Freiberger eine Reaktivierung des parallel verlaufenden Dammwegs für den Fuß- und Radverkehr prüfen. Jedoch wären für die Maßnahme zumindest Asphaltierungs- und Abstützungsarbeiten notwendig. Gegebenenfalls müsst der Weg sogar beleuchtet werden, was die Kosten zudem steigern würde. Außerdem stehen dem Bedenken des Naturschutzes entgegen. Hierzu ergänzt der Freiberger ADFC-Vorsitzende Peter Hamm: „Auto- und Radfahrer kommen ohnehin nicht drum herum, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen und ihre Fahrweise anzupassen.“
Eine weitere Gefahrenstelle findet sich an der Landstraße Richtung Pleidelsheim, wo der Radweg die Straße quert. Das Regierungspräsidium plant zwar derzeit eine Querungshilfe in Form einer Mittelinsel, Freibergs Bürgermeister Dirk Schaible zeigt sich damit jedoch nur bedingt zufrieden: „Insbesondere für Familien werden hier nach wie vor heikle Situationen entstehen, bei denen Kinder mitten auf der viel befahrenen Straße warten müssen.“ Langfristig wünscht sich Schaible eine größere bauliche Lösung, etwa durch eine Unterführung. Weitaus kostengünstiger und schneller zu realisieren könnte jedoch die Lösung durch eine Bedarfsampel sein. „Auch in Fahrradstädten wie Amsterdam oder Kopenhagen regeln Ampeln den Radverkehr“, stellt Tok fest.
Abschließend betont die Staatssekretärin nochmals die Relevanz der Verkehrswende und die dazu notwendige Neuaufteilung der öffentlichen Verkehrsflächen. „Wir wollen in den nächsten Jahren, dass immer mehr Strecken mit dem Rad zurückgelegt werden. Daher müssen wir den Radlern auch die notwendigen Flächen zuschreiben. Nachhaltige Verkehrspolitik geht nur mit sicheren Radwegen“, so Zimmer.