"Herzlich willkommen in meiner Heimat!" Diese Begrüßung am vergangenen Donnerstag (18. August) war für mich etwas ganz Besonderes. Unser Ministerpräsident und mein geschätzter Parteifreund Winfried Kretschmann war in Murr zu Gast. Der Anlass hierfür war jedoch ein Ernster. Auf dem Biohof der Familie Bühler wurden die klimatischen Folgen für die Landwirtschaft in Baden-Württemberg thematisiert.
Für mich waren die Gespräche am Vormittag wirklich erkenntnisreich. Ökobauer Bühler und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Arzt erläuterten die aktuellen Herausforderungen und betonten, dass ein massives Eingreifen der Landesregierung notwendig ist, um die Existenz vieler kleineren Betriebe zu bewahren. Dabei sind es gerade diese Betriebe, die für die Produktion hochwertiger Lebensmittel aus der Region unabdingbar sind.
Schon heute sind Dürreperioden und Ernteausfälle nichts seltenes mehr.
Der Klimawandel fordert von den Lebensmittelproduzenten erheblichen Mehraufwand durch häufigere Bewässerung und veränderte Anbaubedingungen. Zugleich sinken die Erträge. Die Konsequenzen der Erderwärmung sind auf den Äckern wie in Murr längst angekommen. Wer draußen arbeitet, spürt das jeden Tag.
Für mich ergibt sich daraus der klare Anspruch, den hart arbeitenden Menschen unter die Arme zu greifen, wo es nur geht. Landwirtschaft ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "must have". Jeder Euro, der in fair und regionale produzierte Lebensmittel gesteckt wird, dient der Natur- und Kulturlandschaft, die unsere Region so prägt und uns mit hochwertigem Essen versorgt. Da der Biolandbau besonders am Schutz von Ressourcen orientiert ist und sich dem Schutz der Artenvielfalt verpflichtet fühlt, ist es richtig, dass unsere Landesregierung den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen auf über 30 Prozent bis 2030 ausweiten möchte.
Im Rahmen einer Tagestour besuchten Kretschmann und Landwirtschaftsminister Hauk mehrere Höfe. Ziel war es, Impulse aus der Praxis mitzunehmen und so auf den Ende September zum ersten Mal tagenden Strategiedialog zur Zukunft der Landwirtschaft aufmerksam zu machen. Dieses Bürgerbeteiligungsverfahren soll dazu dienen, den Bäuerinnen und Bauern den Rücken zu stärken und politische Prozesse so zu strukturieren, dass diese eng an den Praxis orientiert sind.
Für die Landesregierung ist klar: Ohne Lebensgrundlage geht es nicht. Deshalb soll das Ländle auch weiterhin auf eine vielfältige und gesunde Ernährung setzen können. Auch beim Naturschutz spielen Landwirte als Experten für die Arbeit auf Wiese und Feld eine bedeutsame Rolle.
Fotos: Louis Wick