Auf Einladung von Landrat Dietmar Allgaier war die baden-württembergische Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Theresa Schopper (GRÜNE), zu Gast im Pädagogisch-Kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge Freudental. Am vergangenen Mittwoch (17. November) begrüßten der 1. Vorsitzende des Vereins, Bönnigheims Bürgermeister Albrecht Dautel und die Geschäftsführenden Isolde Kufner und Michael Volz neben der Ministerin und dem Landrat auch noch den direkt gewählten Landtagsabgeordneten Tayfun Tok (GRÜNE).
Das PKC ist ein Ort der Begegnung und des Lernens. Hier wird ein reiches kulturelles, aber auch wissenschaftliches Angebot sowie Lernangebote für junge Menschen geboten. Im Neubau an der Strombergstraße wurden der neu gewonnene Seminarraum und ein zusätzlicher Raum für Begegnungen und Austausch gezeigt. Im Anschluss ging es für die Gruppe mit einem Spaziergang weiter zum Friedhof. Auf dem Friedhof legte die Delegation als Zeichen des Respekts Steine auf verschiedenen Gräbern ab.
Die Gemeinde Freudental hat eine lange jüdische Tradition. Hier wurden Anfang des 18. Jahrhunderts Jüdinnen und Juden aufgenommen. 1862 war fast die Hälfte der Ortsbewohner*innen jüdisch. Ab dem 19. Jahrhundert begann eine starke Abwanderung in die USA und in nahegelegene Städte. 1933 wohnten noch 50 jüdische Bürger in der Gemeinde Freudental. Von ihnen kamen mindestens 19 Personen durch Deportation in Vernichtungslager ums Leben. „Der Friedhof erinnert daran, dass Freudental mehr als 100 Jahre lang ein kultureller und religiöser Mittelpunkt für die jüdische Gemeinde war. Für mich ist der Friedhof Erbe und Aufgabe zugleich. Die Grabsteine sind die ältesten sichtbaren Zeugnisse deutsch-jüdischer Kultur in Freudental und Umgebung“, so Tok.