Zwei Tage nach der Silvesternacht äußert sich der grüne Landtagsabgeordnete Tayfun Tok heute (03. Januar) zu den deutschlandweiten Ereignissen. Polizei und Rettungskräfte berichteten an vielen Orten von Verletzten, gewalttätigen Auseinandersetzungen und Übergriffen auf die uniformierten Helfer. „Ich hatte gehofft, dass wir nach zwei Jahren im Pandemie-Modus ein ausgelassenes Fest Hand in Hand feiern. Das Verhalten einiger Chaoten und Randalierer stimmt mich fassungslos“, so Tok, der auch Mitglied im Verein Sicherer Landkreis Ludwigsburg e.V. ist.
Auch im Landkreis Ludwigsburg waren die Rettungskräfte in der Nacht zwischen den Jahren stark ausgelastet. Böller sorgten für Verletzungen, Tonnen und Container wurden angezündet und städtische Angestellte waren noch zwei Tage lang mit der Beseitigung der Abfälle beschäftigt. Öffentlich fordern Vertreter der Polizeigewerkschaften nun ein Verbot von Silvester-Krachern. „Silvester ist ein Fest, an dem sich die Menschen aller Kulturen in den Armen liegen und feiern dürfen. Doch die Städte zu Müllhalden und Spaß-Böller zu Geschossen zu machen, ist unwürdig.“ Selbst in kleinen Städten und Gemeinden sind viele Straßen nach der allgemeinen Feierlaune verdreckt. Tok betont:
„Einst waren wir im Südwesten als Kehrwochen-Nation für Sauberkeit und Ordnung bekannt. Den eigenen Müll mitzunehmen, hat etwas mit Anstand zu tun.“
Ob höhere Strafen für Vergehen in der Silvesternacht wirksam sind, bezweifelt Tok. Die bloße Anzahl der Strafverfahren würde wohl zu einer Überlastung der diensthabenden Ordnungskräfte führen. „Viel eher müssen wir uns als Gesellschaft darüber unterhalten, wie wir miteinander leben wollen.
Gesellschaft ist kein Selbstbedienungsladen, sondern verlangt das Gespräch und auch die Bereitschaft zur Genügsamkeit.“