Am vergangenen Freitag (1. Dezember 2023) wurde aufgrund der lokalen Presseberichterstattung der Fall des 28-järigen Altenpflegehelfers Sedia Kijera aus Kirchheim öffentlich bekannt.
Kijera wurde den Berichten zur Folge polizeilich von seiner Arbeitsstätte in einem Kirchheimer Pflegeheim entfernt und sollte nach Gambia abgeschoben werden. Momentan befindet sich der Mann in Gewahrsam.
Der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Bietigheim-Bissingen Tayfun Tok (Grüne) kritisiert das Vorgehen der Ausländerbehörden in diesem Fall und nennt es exemplarisch für Versäumnisse in der Gesetzgebung. Immer wieder werden Fälle wie Kijeras bekannt. Menschen, die bereits Arbeit und Wohnung gefunden haben und in Unternehmen anpacken, werden abgeschoben. „Um Erfolge in der Statistik über Abschiebungen erreichen zu können, wenden sich die Behörden den vermeintlich einfachen Fällen zu. Das trifft die gut Integrierten, die täglich zur Arbeit gehen. Gesellschaftliche Fortschritte bei der Integration werden so zu Nichte gemacht“, so Tok. Erwerbsarbeit ist der einzige Weg zu erfolgreicher Integration.
Tok, der an den gesunden Menschenverstand appelliert, betont: „Was rechtlich richtig sein mag, ist im realen Leben falsch. In Deutschland muss gelten: Wer arbeitet, verdient sich ein Bleiberecht.“ Die Ausländerbehörden müssen angewiesen werden, ihre Ermittlungstätigkeit auf jene Menschen zu konzentrieren, die strafrechtlich auffällig werden und den Schritt zur erfolgreichen Integration nicht schaffen. In diesem Sinne hat Tok ein Schreiben an Justizministerin Marion Gentges (CDU) verfasst. Für Herrn Kijera und das Team des Kirchheimer Pflegeheims hofft der Abgeordnete auf ein Einsehen.