Anlässlich des Weltgeflüchtetentages am vergangenen Montag, den 20. Juni 2022 besuchte der GRÜNE Landtagsabgeordnete Tayfun Tok die Geflüchtetenunterkunft auf dem Wasen in Besigheim. Den Vor-Ort-Termin wollte Tok nutzen, um mit Bewohner*innen ins Gespräch zu kommen und von den engagierten Sozialarbeiter*innen über die Situation und Hürden informiert zu werden.
Die nach kürzester Planungszeit 2016 in Holzbauweise erstellte Unterkunft bietet derzeit vor allem Menschen aus Afghanistan, Syrien und der Ukraine Schutz. Trotz der einfachster Ausstattung überwiegt die Zufriedenheit, ein Dach über dem Kopf zu haben. „In meinem Land gibt es momentan keinen einzigen Ort, an dem man sich sicher fühlen kann“, berichtet eine aus der Ukraine geflohene Bewohnerin. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriff durch Russland füllen sich die Unterkünfte im Land wieder. „Es ist das Mindeste, dass wir den Menschen, die vor Krieg und Leid fliehen müssen, eine sichere Unterkunft anbieten“, betont Tok. Allerdings ist es nicht einfach, neue Standorte für Wohnstätten wie in Besigheim zu finden. Bei der Suche nach geeigneten Grundstücken konkurrieren die Behörden mit den Wohnbauunternehmen an einem bereits sehr angespannten Markt.
Für Geflüchtete ist es oft schwer, in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Auch wenn die Behörden wie im Landkreis Ludwigsburg gut zusammenarbeiten, bleiben bürokratische Hürden. Müssen Menschen komplizierte Formulare auf einer fremden Sprache ausfüllen und dennoch lange auf eine Arbeitserlaubnis warten, birgt Konfliktpotential.
"„Wir müssen allen Geflüchteten klar machen, dass jede fleißige Hand in diesem Land gefragt ist.“
Die Menschen, die in den Unterkünften leben, wollen arbeiten gehen. Gleichzeitig werden zuverlässige Fachkräfte händeringend gesucht. Der wirtschaftspolitische Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion möchte sich künftig dafür einsetzen, Kontakte zwischen Unternehmen und den Geflüchtetenunterkünften herzustellen. Eine erfolgreiche Aufstiegsgeschichte konnte Tok bereits kennenlernen. Ein engagierter Vater, der vor wenigen Jahren aus Afghanistan nach Besigheim geflohen ist, kann nach einem Studium der sozialen Arbeit nun selbst das Team der Unterkunft auf dem Wasen unterstützen.