Radschnellwege als attraktive Routen für Pendlerinnen und Pendler werden in ganz Baden-Württemberg in großem Umfang in Angriff genommen. Seit 2016 wurden für 60 Strecken mit einer Gesamtlänge von 1.100 Kilometern vom Land geförderte Machbarkeitsstudien erarbeitet.
Ein nicht unerheblicher Teil der geförderten Machbarkeitsstudien weist auch einen direkten Bezug zum Landkreis Ludwigsburg auf. Mit Machbarkeitsstudien zu Radschnellwegkorridoren mit den Verläufen Waiblingen - Remseck - Ludwigsburg (16 km), Bietigheim-Bissingen - Ludwigsburg - Kornwestheim (- Stuttgart) (14 km) und Vaihingen an der Enz - Stuttgart (20 km) stehen ca. 50 Kilometer neuer Radschnellwege für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Ludwigsburg in Aussicht.
Silke Gericke, Abgeordnete des Wahlkreises Ludwigsburg und Sprecherin für Verkehr der Fraktion GRÜNE im Landtag von Baden-Württemberg, freut sich über den stetigen Fortschritt beim Radwegenetz-Ausbau: „Unser designiertes Ziel ist eine Steigerung des Radverkehrsanteiles auf 20 Prozent innerhalb der nächsten acht Jahre bis 2030. Die Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes gesteigert.“ In 2020 seien deutschlandweit mit mehr als 5 Mio. E-Bikes und Fahrrädern ca. 17% mehr verkauft worden, als noch in 2019 – und der Trend sei anhaltend, so Gericke, Vorsitzende des Arbeitskreises Verkehr der Landtagsfraktion. „Auf der anderen Seite liefern wir im Fahrradland Baden-Württemberg mit unserer Radstrategie, die bereits 2016 fixiert wurde, die nötige Infrastruktur und schaffen so Anreize für Radlerinnen und Radler, im Alltag das Fahrrad oder E-Bike zurückzugreifen. Gerade hier im nördlichen Ballungsraum Stuttgart im Landkreis Ludwigsburg gibt es viele Pendler*innen, die die Radwegstruktur rege nutzen. Deshalb ist die konkrete Abstimmung zu diesem Radnetzwerk im interkommunale Austausch aller betroffener Kommunen hierbei wichtig, um ein zufriedenstellendes, gemeinsames Konzept im Landkreis auf den Weg zu bringen.“
Dr. Markus Rösler, Abgeordneter des Wahlkreises Vaihingen (Enz) und finanzpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE, kommentiert: „Es ist eine sehr gute Nachricht, dass mit der Machbarkeitsstudie zu einem Radschnellweg zwischen Vaihingen (Enz), Schwieberdingen und Stuttgart die Voraussetzungen für Pendlerinnen und Pendler geschaffen werden, sich klimafreundlich und aktiv im Alltag zu bewegen. Ich freue mich auf die weiteren Planungen gerade auch unseres Landratsamtes, da der Kreis ja für diesen Radschnellweg voraussichtlich der Baulastträger sein wird.“ Mit der Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg werde man den Anforderungen für eine zukunftsorientierte Mobilität gerecht, so Rösler. „Eine tragende Säule für den Erfolg im Aufbau einer attraktiven Radinfrastruktur ist das Zusammenspiel von Bund, Land und Kommunen bei Planung, Finanzierung und Umsetzung“, stellt Rösler außerdem fest. Die Bereitstellung von Fördermitteln aus Land und Bund müsse hier auch in Zukunft möglichst unbürokratisch erfolgen.
Der Abgeordnete für den Wahlkreis Bietigheim-Bissingen, Tayfun Tok, freut sich vor allem auf die Radschnellverbindung von Bietigheim-Bissingen in die Landeshauptstadt. „Die Strecke hat ein riesiges Potenzial. Fast 10.000 Pendlerinnen und Pendler können von dieser Verbindung profitieren. Sie ist damit ein entscheidender Schritt für die Verkehrswende bei uns vor Ort“, so der wirtschaftspolitische Sprecher Tok. Im nächsten Schritt gehe es nun um die konkrete Planung des Vorhabens. Die Studie bescheinigt der Radschnellverbindung einen hohen Nutzen-Kosten-Faktor von 5,1. „Aufgrund der überregionalen Bedeutung übernimmt das Land die Baulast. Nun wollen wir gemeinsam mit den Kommunen schnell vorankommen“, betont Tok.