Am Montag (26. Juli) war Tayfun Tok zur Baustellenführung bei der Oscar-Paret-Schule (OPS) in Freiberg am Neckar. Bürgermeister Dirk Schaible und der erste Beigeordnete Stefan Kegreiß informierten Tok über den aktuellen Baufortschritt beim landesweit größten Bauprojekt einer allgemeinbildenden Schule, welches im kommenden Jahr fertiggestellt werden soll. „Ich bin beeindruckt vom Mut und der Weitsicht, welche Freibergs Gemeinderat und die Stadtverwaltung bei diesem Projekt an den Tag gelegt haben“, äußerte sich Tok begeistert.
Vor sieben Jahren wurde in Freiberg der Grundsatzbeschluss gefasst, dass vom Altbau der OPS Abschied genommen wird. Seitdem entsteht wenige Meter vom bisherigen Schulgelände entfernt ein völlig neuer Schulcampus. „So wie der Zeitplan momentan aussieht, schafft es Freiberg, sich zum 50. Geburtstag im Jahr 2022 Baden-Württembergs modernste Schule zu schenken“, so Bürgermeister Dirk Schaible. Die OPS setzt dabei auch mit ihrem pädagogischen Konzept Maßstäbe. Schließlich werden unter einem Dach rund 1500 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen lernen und sich begegnen. Die Zimmer einer Klassenstufe aller Schulformen sind dabei in sogenannten Lernhäusern untergebracht, bei denen Gruppenräume gemeinsam genutzt werden und die Wege kurz sind. „Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht durch Begegnung. Diese Schule verzichtet auf räumliche Separierung und trägt dazu bei, dass unterschiedliche Menschen lernen, miteinander auszukommen. Das ist ein Konzept mit Zukunft“, betont Tok. Durch die Raumaufteilung und die gemeinsame Nutzung kann flexibel auf Schwankungen bei den Schülerzahlen reagiert werden.
Tok berichtet von den aktuellen Diskussionen mit Schülern und Eltern über die Lüftungssituation an den Schulen. Stefan Kegreiß präsentiert daher die ausgefeilte Technik: „Die Frage nach Luftfiltern wird sich hier nicht stellen, da das gesamte Gebäude mit einer Belüftungstechnik ausgestattet ist. Die Anlage schafft Aerosole raus und gerade bei Nacht kalte Luft hinein. So lässt sich auch dem Problem überhitzter Klassenzimmer entgegentreten.“ Auch in Punkto Nachhaltigkeit forciert die Stadt Freiberg einen ganzheitlichen Ansatz. Die Dachflächen werden zum Teil als Terrassen für das Lernen im Freien genutzt, zum Teil für Photovoltaik-Anlagen. Bürgermeister Schaible betont ebenfalls die noch ausstehende Gestaltung des Außengeländes: „Es entsteht ein Schulgarten, der einem Stadtpark ähnelt und als Grünfläche zur Abkühlung des Innenstadt-Klimas beiträgt.“
„Für mich handelt es sich hier um ein Leuchtturmprojekt, welches auf die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte angepasst ist. Bildung steht an erster Stelle“, so Tok abschließend. Den Status der Modellschule und die damit verbundenen zusätzlichen finanziellen Mittel wollte die ehemalige Kultusministerin dem Projekt dennoch nicht einräumen, weshalb Tok bei der Nachfolgerin nochmals ein gutes Wort einlegen möchte.