Im Austausch mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Götz Reustle ging es es vor allem um die Herausforderungen im Steillagenweinbau und über das Genossenschaftsmodell. "Nichts ist so prägend für unsere Region als der Weinbau im gesamten Neckartal und darüber hinaus. Trockenmauern sind Artenschutz pur, aber der Erhalt ist teuer", so Tok, der sich im Landtag ganz besonders für noch bessere Förderbedingungen einsetzen möchte.
Die Felsengartenkellerei hat etwa 1500 Mitglieder und ist eine der bedeutendsten Weingärtnergenossenschaften Württembergs. "Gerade das Genossenschaftsmodell ist für unsere vielen Nebenerwerbsweingärtner und kleinbäuerlichen Betriebe ein super System. Was einer alleine nicht schafft, schaffen wir gemeinsam", so Reustle, der zum Jahresende in den Ruhestand geht.
"Wir brauchen einen neuen Gesellschaftsvertrag zwischen Landwirtschaft und Naturschutz und zwischen Stadt und Land, Handel, Verarbeiter, Handwerk und Erzeuger. Wir müssen unsere Lebensmittel wieder mehr wertschätzen", erklärt Dr. Anne Posthoff. Die niedergelassene Tierärztin spricht aus eigener Erfahrung bei diesem Thema.
Der Landtag hat in diesem Jahr das Biodiversitätsstärkungsgesetz verabschiedet. "Der grün-geführten Landesregierung ist es gelungen, Landwirte und Naturschützer an einen Tisch zu bringen und ein gutes Ergebnis für beide Seiten zu erreichen. Das war historisch", verdeutlichte Tok. Nun seien aber auch die Verbraucher und der Handel gefordert.
Die Felsengartenkellerei konnte in diesem Jahr wieder zahlreiche Prämierungen einheimsen. Bei der diesjährigen Sommerverkostung von "Mundus Vini" neun Goldmedaillen, bei der "International Berlin Trophy" einmal großes Gold und neun Gold und bei der "AWC Vienna" zehn Goldauszeichnungen. "Unser Land ist für Spitzenweine bekannt. Damit das so bleibt müssen wir unseren Weingärtnerinnen und Weingärtnern unter die Arme greifen", betonte Tok nochmals zum Abschluss und versprach der Felsengartenkellerei seine volle Unterstützung.