Das baden-württembergische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat den von Tayfun Tok initiierten Fraktionsantrag der GRÜNEN: „Start-up- und Gründungsstandort Baden-Württemberg stärken und weiter ausbauen“ beantwortet. Erfreulich sei laut Tok, dass die Neugründungen wieder zunehmen: „In Baden-Württemberg ist der andauernde Rückgang bei Betriebsgründungen gebrochen. Als Land liegen wir hier sogar über dem bundesweiten Trend.“
Außerdem ist Baden-Württemberg beim Thema Gründungen an Hochschulen und Universitäten auf den Toprängen unterwegs. Allein vier Hochschulen sind in den Top 20 der Mittleren Hochschulen; darunter der Spitzenreiter, die Hochschule Aalen auf Platz 1, die Hochschule der Medien Stuttgart auf Platz 3, die Hochschule Reutlingen auf Platz 6 und die Hochschule Esslingen auf Platz 11. Im Vergleich des aktuellen Gründungsradars des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft sind in der Gruppe der großen Hochschulen (>15.000 Studierende) mit dem Karlsruher Institut für Technologie und der Universität Stuttgart zwei Universitäten in den Top 12. „Im Gegensatz zu Bayern und Berlin sind wir dezentral aufgestellt und verstehen das als Stärke. Die Programme des grün-geführten Wissenschaftsministeriums wirken hierzulande extrem erfolgreich. Vor allem an den zahlreichen Innovationszentren an den Hochschulen und natürlich am Leuchtturm Cyber Valley gibt es für Gründer*innen die besten Voraussetzungen“, so der wirtschaftspolitische Sprecher.
Ausbaufähig bleibt das akquirieren von privatem Wagniskapital. Investoren und Startups benötigen mehr Vernetzung. „Deshalb fordern wir die Wirtschaftsministerin auf, einen Runden Tisch einzurichten, wo beide Seiten zusammenfinden und sich austauschen können. Wie notwendig diese Art von Vernetzung ist, das zeigt allein das letzte Jahr, das als das Jahr der Einhörner galt. Jedoch kam keines der Unternehmen, das die magische Milliardenschwelle überschritt, aus the Länd. Das ist ausbaufähig“, so Tok.
Der Start-up-Standort Baden-Württemberg müsse zudem weltweit sichtbar gemacht werden. Auch hier sei das Wirtschaftsministerium gefragt, Strategien zu entwerfen. „Hier sehe ich unsere Aufgabe darin, vor allem jene Startups zu pushen, die die Gesellschaft mit ökologisch und sozialen Innovationen nach vorne bringen – zum Beispiel mit gezielten Förderprogrammen. Social Entrepreneurship gibt uns die Chance, gesellschaftliche Probleme durch Unternehmen zu lösen. Green Tech in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz sind die Wachstumsmärkte, die wir bespielen müssen“, erklärt Tok.
Außerdem müsse dafür gesorgt werden, dass Startups auf dem Weg zu erfolgreichen Unternehmen zwischendurch nicht die Puste ausgeht. Tok: „Mit Start-up BW PreSeed haben wir ein erfolgreiches Instrument aus Israel übernommen und hierzulande etabliert. In der frühen Phase der Start-ups helfen wir damit, private Investoren zu finden. Ist das geschafft, beginnen jedoch für viele erst die Mühen der Ebene. Hier müssen wir nachlegen. Deswegen werden wir unsere Wagniskapitalangebote zu einer Start-up-Fondslandschaft ausbauen. Wir wollen als Land in jeder Phase ein sicherer und starker Partner sein. Als Mittelstandsland gilt es auch, den Mittelstand von morgen in allen Phasen zu unterstützen.“
Den gesamten Antrag finden Sie hier