Gemeinsam mit meiner Fraktionskollegin Fadime Tuncer MdL durfte ich am vergangenen Freitag (16. Juni) zu Gast im Pädagogisch Kulturellen Centrum ehemalige Synagoge (PKC) sein. An diesem Wochenende feiern wir 300 Jahre jüdisches Leben in Freudental. Für mich war dies Anlass, Fadime als Fachexpertin für die Förderung und Ausstattung der rund 80 Gedenkstätten im Land in den Wahlkreis einzuladen.
Die Synagoge Freudental zeugt von einer bedeutenden jüdischen Gemeinde in Freudental und von Flucht, Vertreibung und Ermordung jüdischer Bürger:innen. Die Synagoge wurde 1770 erbaut und 1938 im Novemberprogrom geschändet. Viele Freudentaler Juden sind ins Ausland geflohen, einige jedoch wurden deportiert und ermordet. Auf dem jüdischen Friedhof in Freudental ruhen mehr als 460 Menschen. 1985 wurde die Synagoge dem Verein „Pädagogisch Kulturelles Centrum ehemalige Synagoge Freudental (PKC) übergeben, um als Gedenkstätte Wegweiser für die Jugend zu sein.
Aus diesem Grund versteht sich das PKC nach wie vor als eine Bildungseinrichtung bzw. „Schule“ gegen Antisemitismus – als ein Ort des Gedenkens, der Begegnung und des Lernens über das lebendige Judentum und dessen Traditionen. Alle Veranstaltungen und Studienreisen fördern den Dialog der Kulturen: Verständnis für demokratische Grundwerte und Völkerverständigung, die gegen den antisemitistischen Mythos der jüdischen Weltverschwörung wirken. Das PKC hält engen Kontakt zu Nachfahren der jüdischen Bürger:innen aus Freudental.
Im persönlichen Gespräch mit Isolde Kufner (Leiterin der Geschäftsstelle) sowie Michael Volz (Leiter für Pädagogik & Kultur) haben wir wertvolle Einblicke zur Freudentaler Synagoge als Kulturdenkmal, zur Genisa, das verborgene Erbe der jüdischen Gemeinde aus der Alltagskultur (Bücher, Schriftstücke, Gebetsriemen, Torawimpel u.v.m.) und auch über die inhaltliche pädagogische Arbeit des PKC als Bildungsstätte erhalten. Vielen Dank – vor allem für das große persönliche Engagement in Freudental (www.pkc-freudental.de).
Fotos: Büro Fadime Tuncer MdL