Baden-Württemberg hat eine starke Wirtschaft. Gerade als eine der europaweit führenden Wirtschaftsregionen will das Land auch beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen.
Ein Stichwort dabei lautet „klimaneutrale Produktion“. Mit dem Innovationswettbewerb „Klimaneutrale Produktion mittels 4.0-Lösungen“ unterstützt das Land Unternehmen, die mit digitalen Innovationen im Produktionsprozess diesen Weg gehen möchten.
Tayfun Tok, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion, ist überzeugt:
„Gerade in Baden-Württemberg möchten wir zeigen, wie die Transformation der Wirtschaft zur Klimaneutralität gelingen kann. Wir haben hier die Ideen und das Know-how, um diesen Weg erfolgreich zu gestalten.“
Vor der Sommerpause besuchte Tayfun Tok gemeinsam mit Kolleg*innen aus der grünen Landtagsfraktion Unternehmen, die eine Projektförderung vom Land erhalten. Die Tour führte vom Kraichgau bis in die Ortenau und vom Schwarzwald bis in den Raum Stuttgart. Dabei wurde eines klar: Die Unternehmen haben sich längst auf den Weg gemacht, um klimafreundlicher und ressourcenschonender zu wirtschaften. Darunter sind Maßnahmen, wie das Monitoring von Energie- und Wasserverbrauch, die Eigenstromversorgung durch PV-Anlagen oder die Verwendung von recycelten und nachhaltigen Materialien.
Mit der Digitalisierung von Produktionsprozessen, die über den Innovationswettbewerb gefördert werden, gehen die Unternehmen noch einen Schritt weiter. Die Projekte sind vielfältig:
- Gebhardt Fördertechnik, Sinsheim/Uni Stuttgart: Entwicklung einer energiesparenden Lagersteuerung mit gewichtsreduzierten Lagerfahrzeugen
- vhw Metallpresswerk, Spaichingen: Digitalisierung des Schnellschmiedeprozesses als Voraussetzungen zur integrierten Wärmebehandlung
- Unicorn Enery, Schwäbisch Gmünd: Aufbau einer Brennstoffzellenproduktion mittels Wasserstoff und Industrie 4.0-Lösung
- Haller-Jauch, Villingen-Schwenningen/Fraunhofer IAO: Entwicklung und Herstellung eines ressourcenschonenden federmechanischen Energiespeichers
- 4MI, Ludwigsburg: Entwicklung einer neuen Industrie 4.0-fähigen Strömungsschleifmaschine
- Protektorwerk, Gaggenau: Entwicklung einer nachhaltigen Produktion von Kunststoffprofilen
Damit die Ideen in der Praxis auch umgesetzt werden, sind zielgerichtete Fördermaßnahmen für klimaneutrale Produktion sehr wichtig, betonten die Gesprächspartner. In diesem Zusammenhang wurde den Abgeordneten auf der Tour ein wichtiger Hinweis mitgegeben: Fördermöglichkeiten sollten für die Zielgruppe noch sichtbarer sein. Denn gerade kleinere Unternehmen hätten nur begrenzte Ressourcen, um nach Ausschreibungen Ausschau zu halten, betonte ein Manager vor Ort.
Das Thema „klimaneutrale Produktion“ beschäftigt die Landespolitik weiter. Der Innovationswettbewerb ist bereits in der zweiten Runde – dieses Mal mit dem Fokus Wasserstoff.
Zudem soll Ende des Jahres eine „Roadmap für klimaneutrale Produktion“ vorgestellt werden, die das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) im Auftrag des Landes aktuell erarbeitet. Wir sind überzeugt: Klimaneutralität wird schon bald der neue Standortfaktor werden und ist somit entscheidend für die Wertschöpfung und den Wohlstand im Land.